Wie pflegt man ein Gründach?

Damit ein Gründach seine Funktion behält und dir als Besitzer lange Freude bereitet, braucht es etwas Pflege. Wir erklären dir hier, was es zu beachten gibt.

• Wie aufwändig ist die Pflege eines Gründachs?
• Welche Arbeitsschritte gehören zur Pflege einer Dachbegrünung?
• Gründach Gießen
• Dachbegrünung Düngen
• Arbeiten am Dach
• Dachbegrünung Unkrautbekämpfung
• Laub entfernen
• Zusammenfassung der Pflegegänge

Wie aufwändig ist die Pflege eines Gründachs?

Das gute voraus, ein Gründach braucht in der Regel nicht viel Pflege, zumindest solange du dich für eine extensive Begrünung entscheidest oder schon entschieden hast. Bei einem Intensivdach kann sich der Pflegeaufwand von sehr wenig bis sehr viel bewegen. Je nachdem, mit welchen Pflanzen das Dach begrünt wurde, können dort beispielsweise auch Bäume vorkommen, die geschnitten werden müssen. Wenn auf dem Dach Gemüse angebaut wird, benötigt es genauso viel Pflege wie ein Gemüsegarten. Man kann also davon ausgehen, dass eine Intensivbegrünung in etwa so viel Pflege benötigt wie ein normaler Garten. Dafür kann man diese Art der Begrünung auch ebenso schön nutzen. Zurück zur extensiven Dachbegrünung, die in den meisten Fällen verwendet wird und die nur minimal Pflege benötigt. Wir rechnen damit, dass man im Schnitt bei einer Fläche von 20qm Dach ca. 2h pro Jahr benötigt.

• Ein Gründach braucht wenig Pflege
• Intensive Dachbegrünung ist wie ein Garten zu betrachten und braucht mehr Pflege

Welche Arbeitsschritte gehören zur Pflege einer Dachbegrünung?

Gründach Gießen

Ein extensiv begrüntes Dach muss grundsätzlich nicht gegossen werden. Nur im ersten Jahr, wenn man die Pflanzen in der Entwicklung unterstützen will, sollte man gelegentlich gießen. Wenn Du deine Bepflanzung durch Samen ausbringen willst, ist das Gießen nach dem Aussäen dagegen unerlässlich. Besonders dann, wenn es über längere Zeit trocken ist, brauchen die Keimlinge ab und zu Wasser, damit sie sich zu Pflanzen entwickeln können. Sind die Pflanzen einmal groß und stark, benötigen sie keine Hilfe mehr von uns Menschen. Die Pflanzen, die auf Dächern verwendet werden, kommen gut mit Trockenheit klar. Besonders die häufig verwendeten Sedumarten sind auf Trockenheit spezialisiert. Sie speichern das Wasser einfach in ihren dicken Blättern. In der Regel reicht ihnen das Regenwasser aus. Trotzdem freuen sich die Pflanzen sicher auch mal über einen Tropfen Wasser aus eurem Gartenschlauch, wenn es mal wieder mehrere Wochen keinen Regen geben sollte. 

Dachbegrünung Düngen

Bei der extensiven Dachbegrünung reicht es, wenn man einmal pro Jahr, idealerweise im Frühjahr oder Herbst, etwas organischen Dünger wie Horndünger oder Schafwolldünger ausbringt. Diese Düngerarten entfalten ihre Wirkung zeitverzögert und geben immer nur geringe Nährstoffmengen frei. Die Pflanzen einer extensiven Dachbegrünung sind alle sehr genügsam. Zu viel Dünger könnte sogar dazu führen, dass sich Unkraut schneller auf eurem Dach angesiedelt, also halte dich mit der Düngermenge besser zurück. Das intensive Gründach sollte wie ein Garten gedüngt werden und braucht somit mehr Dünger in mehreren Gaben. Im ersten Jahr brauchst du noch nicht zu düngen. Das Substrat enthält Dünger, der für das erste Jahr ausreicht.

Arbeiten am Dach

Wir empfehlen, einmal im Jahr das Dach an sich zu kontrollieren. Überprüfe, ob alles dicht ist, ob alle Abdeckungen dort sind, wo sie hingehören, überprüfe, wie die Regenrinnen aussehen etc. Überprüfe auch, ob alle Abläufe funktionieren und entferne Fremdkörper wie Äste oder Laub aus den Sieben, damit das Wasser ungehindert ablaufen kann. Ist dies nicht der Fall, kann es zu Staunässe kommen. Das mögen die Pflanzen nicht so gerne.

Dachbegrünung Unkrautbekämpfung

Das wohl leidigste Thema zuletzt: Unkraut. Auch auf dem Dach kann sich Unkraut ansiedeln. Samen von Gräsern oder Löwenzahnsamen können locker auch dein Dach erreichen. Löwenzahnsamen können mit ihren Schirmchen Kilometer weit fliegen. Andere Samen werden von Vögeln aufs Dach getragen. Auch Eichhörnchen können dazu beitragen, dass Samen auf dein Dach kommen. Es gibt also allerlei Möglichkeiten. Zum Glück hat das Gründach einen Vorteil. Die Pflanzen, die man auf einem Dach pflanzt, sollen ja mit den größten Umständen zurechtkommen. Mit extremer Hitze ebenso wie mit langer Trockenheit und vielem mehr. Das kann nicht jede Pflanze und somit hat das Unkraut nur wenig Chancen sich zu etablieren. Auch wenn es der ein oder andere Samen schafft, zu keimen, trocknen die Keimlinge später aus. Leider schafft es aber doch immer die ein oder andere Pflanze. Diese sollten dann entfernt werden. Im Idealfall kontrolliert ihr euer Dach ein- bis zweimal pro Jahr und entfernt das Unkraut, bevor es absamen kann und sich damit selbst vermehrt. Es wäre also gut, einmal im späten Frühjahr und ein zweites Mal im Herbst zu kontrollieren. Vor allem zu Beginn kann es etwas mehr sein, je mehr sich die Pflanzen deiner Dachbegrünung ausbreiten und dichter werden, desto weniger Platz bieten sie den Unkrautpflanzen. Der Aufwand in den ersten Jahren lohnt sich also doppelt.
Achja, sollte mal ein Löwenzahn oder andere ungebetene Gäste ein Loch in die Begrünung gemacht haben, könnt ihr ganz einfach ein paar Sedumsprossen von anderer Stelle abreißen und auf der kahlen Stelle verteilen.

Laub entfernen

Sollte sich im Herbst Laub auf eurem Gründach befinden, sollte dies entfernt werden. Andernfalls bildet das Laub eine dichte Schicht über euren Pflanzen, wodurch diese ersticken. Ein paar Tage lang kann das Laub aber schon liegen bleiben, es sollte spätestens vor dem Winter entfernt sein.

• Ein extensives Gründach muss nur einmal pro Jahr gedüngt werden. 
• In der Regel braucht eine extensive Begrünung kein extra Wasser. Regen reicht aus Unkraut genauso wie Laub sollte ein bis zweimal pro Jahr entfernt werden

Wie du siehst, ist es sehr einfach, ein extensives Gründach zu pflegen. Im ersten Jahr ist es vielleicht noch etwas mehr Arbeit, die sich aber auszahlt. Ist die gewünschte Bepflanzung erst einmal etabliert, wird es einfacher.

Egal ob zwei Meter oder acht: jeder Sturz kann böse Folgen haben. Unterschätze bitte nicht, in welcher Höhe du dich befindest. Sichere dich ab, sofern das möglich ist. Gehe nur auf das Dach, wenn du dich sicher und wohl damit fühlst. Frage immer eine zweite Person, dass sie dich von unten bei den Arbeiten unterstützt oder zum Beispiel die Leiter hält. Diese Person kann auch Hilfe holen, sollte es mal zu Zwischenfällen kommen. Gehe nicht auf das Dach, wenn es kürzlich geregnet hat. Es könnte rutschig sein und das Unfallrisiko steigt.

Solltest Du das Risiko nicht eingehen wollen, frag einen Gärtner oder einen Dachdecker, ob er die Arbeiten für dich übernehmen kann.

Zusammenfassung der Pflegegänge

Kontrolle auf Unkraut und Fremdkörper

Entfernen von Laub
Kontrolle der Abflüsse
Düngung mit organischem Dünger